Mond-Insolvenzen in Berlin und Satelliten-Crashs im Orbit

In Berlin gibt es bekanntlich zu jedem Thema mindestens ein Start-up, so will man in Berlin auch auf den Mond, klar: PTScientists wäre nun fast Pleite gegangen, durch einen Verkauf konnte die vorläufige Insolvenz allerdings abgewendet werden. Nun plant man munter weiter Berliner Mondfahrzeuge – wer investiert hat (russische, arabische, chinesische Investoren?) und in welchem Umfang, darüber wurde Stillschweigen vereinbart. Ob es dann auch Curry-Würste auf dem Mond geben wird ist bisher auch unbekannt – viele Geheimnisse ranken sich also um die Part-Time Scientists GmbH. Sinnvoller wäre es das Projekt Moonrise zu unterstützen oder andere 3D-Druck Space-Projekte, als die Berliner Part-Timer, aber das ist meine ganz persönliche Meinung.

Währenddessen wird es im Weltraum, zumindest um die Erde herum, enger und ein Zwischenfall wird aktuell heiß diskutiert: Ein ESA-Satellit musste 300m ausweichen, da er eine Bahn mit einem neuen Starlink-Satelliten von SpaceX kreuzte. Bemerkenswert ist dies aus verschiedensten Gründen:

1. Die Diskussion was zu tun ist, fand zwischen den Experten der ESA, NASA und SpaceX wohl per E-Mail statt – nicht der effizienteste Weg, was SpaceX auch zugab, da es unter anderem wohl Probleme beim Empfang dieser E-Mail gab.

2. In den kommenden zehn Jahren wird es vermutlich 30.000-50.000 neuer Satelliten im Weltraum gaben – zum Vergleich, die aktuelle Zahl laut Wikipedia liegt bei 1886! Das heisst viel mehr Verkehr im Weltraum, viel mehr Weltraum-Müll und vor allem auch viel mehr Ausweichmanöver werden notwendig werden.

https://twitter.com/Marcin_Loboz/status/1132419815052914688
So sehen 60 Starlink-Satelliten in einer Reihe aus, stellt Euch mindestens 12.000 davon vor…

3. Es gibt bisher keine zentrale Koordinations-Stelle – z.B. seitens der UNO – für Satelliten-Verkehr. Das fand‘ ich besonders erstaunlich, vor allem weil die Privatisierung des Weltraums zugelassen wurde und weiter stark zunimmt – mit nur sehr wenig Regulierung – quasi der neue Wilde Westen.

4. Beachtlich ist auch, dass der ESA-Satellit nur 300m (!) ausweichen musste. Die Satelliten operieren in zig-1000 km/h Bereich. Wow.

Es bleibt also weiterhin spannend im Weltraum und ich berichte bestimmt wieder zu dem Thema, weil hier gerade Science Fiction zu Real Science wird und wir erleben es live, cool :)

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