Wir (Menschen) haben alles, was es braucht, um uns aus der tiefen Abhängigkeit von Gas, Öl und Kohle – zumindest im Energiesektor – zu befreien, die wichtigsten Technologien möchte ich hier kurz präsentieren.
Photovoltaik, Wind-Energie und Wasserkraft, sowie Gezeiten-Kraftwerke und Geothermie
Die ersten drei Technologien sind bereits sehr lange bekannt und auch im kommerziellen Umfeld seit Jahrzehnten erfolgreich im Einsatz. Wind- und Solar/PV-Techniken haben den bekannten Nachteil, dass sie nicht rund-um-die-Uhr, also 24*7 laufen, dazu mehr in einem Folgeartikel.
Faszinierend finde ich aktuelle Entwicklungen in der Photovoltaik-Technik, z.B. die in Deutschland entwickelte Technik von „Tube Solar“ mit innovativen PV-Röhren welche in Kombination mit Dachbegrünungen und im Agri-PV-Sektor genutzt werden können. Aber auch eine Fassadenlösung mit weißen Solarzellen verfolge ich bereits länger, hier der Link zu der Schweizer Firma Solaxess die diese anbietet.
Bei Windkraftwerken finde ich Techniken aus Holz (z.B. der Firma Modvion aus Schweden) erwähnenswert, aber der Großteil wird nach wie vor mit Stahl und Beton verbaut, was unter anderem bei Off-Shore-Anlagen (also im Meer stehenden Windturbinen) wohl auch kaum anders möglich ist.
Wasserkraftwerke gibt es nicht genügend für die benötigten Strommengen, diese liefern aber einen sehr wichtigen Bestandteil an konstant nutzbarer Stromproduktion. Wenn nun aber, wie dieses Jahr, die Flüsse wegen der Klimaerwärmung trocken bleiben, tja…
Womöglich werden aber in naher Zukunft die komplizierteren Gezeiten-Kraftwerkstechniken endlich den nötigen Schub liefern, allerdings sind hierbei Wartungen viel aufwendiger und wegen der stark wirkenden Kräfte in den Meeren auch häufiger nötig – mal sehen wie die Ergebnisse des weltweit größten Wellengenerators in Schottland zu bewerten sein werden.
Neben PV- und Windkraftanlagen bleiben Geothermie-Anlagen eine der größten Variablen zur CO2-freien Stromerzeugung. Es gibt viele kleine Länder wie Tibet, aber auch Island und Neuseeland, die einen großen Teil Ihrer Energie bereits aus Geothermie erzeugen, aber auch in und um München wird kräftig zugebaut.
Dabei wird Geothermie für die Stromproduktion immer noch relativ selten genutzt – was auch mal wieder mit Ängsten zu tun hat – aber es gibt vor allem im thermischen Bereich sehr große Installationen und Anwendungen in China, den USA, auf den Philippinen, wie auch wieder in Island und Neuseeland.
Zusätzlich könnte oberflächennahe Geothermie auch sehr gut zur Kühlung eingesetzt werden – was wiederum den Stromverbrauch für Klimaanlagen stark drücken könnte – das bringt eine doppelte Nutzungsanwendung, im Sommer, wie zu Winterzeiten.
Auch wird Geothermie bereits häufiger in Gewächshäusern oder auch in der Industrie thermal genutzt – klassische Thermalbädern sind dabei sicherlich die ursprünglichste Nutzungsvariante. Die Geothermie ist womöglich der Sektor der noch am wenigsten genutzt wird, aber wesentlich stärker genutzt werden sollte – auch vor allem zur Stromproduktion.
Wasserstoff?
Ja, ich meine nein, denn Wasserstoff ist eher eine Speicherlösung, da dieser zuerst hergestellt werden muss – im besten Fall aus erneuerbaren Energien oder als Abfallprodukten der Industrie – um anschließend, CO2-frei, verbrannt werden zu können. Also werde ich darüber auch in dem Folgeartikel zur Energiespeicherung schreiben.
Grundsätzlich: JETZT umsetzen!
Wie aufgezeigt, gibt es genügend technische Lösungen, aber man muss es auch wollen – so wie aktuell in Frankreich, wo daran gearbeitet die Leistung von etwa +10 Atomkraftwerken (oder sonstige Grosskraftwerke mit je 1Gw Leistung) durch Solarzellen über Parkplätzen zu ersetzen. Ja, es kann so einfach sein:
Durch die Überdachung von Parkplätzen mit Solaranlagen will Frankreich eine Leistung von bis zu 11 Gigawatt installieren.
Quelle: Frankreich: Größere Parkplätze müssen Solardächer bekommen – Golem.de
Danke für’s lesen und weitere Gedanken dazu und/oder Tips & Korrekturen, gerne an mich.