Verbrennen ist nie „sauber“

Wenn wir meinen einen Verbrennungsprozess „sauber“ machen zu können, geht das nur bedingt. Partikel werden immer in der Luft landen – die wir auch atmen wollen im Normalfall – und ja, der Verbrennungsmotor ist sauberer als vor 20 Jahren, aber bitte, macht mal folgenden Selbstversuch: Legt Euch in eine (Einzel-)Garage, schaltet den Motor eines Autos an und bleibt 15 Minuten am Boden geschlossenen Garage liegen – mit größter Wahrscheinlichkeit geht es Euch dann nicht mehr so gut, egal ob Ihr einen „dreckigen“ oder „sauberen“ Verbrennungsmotor gestartet hattet.

Ich sehe das ähnlich wie im unten verlinkten SZ-Artikel „Die Mär vom sauberen Verbrennungsmotor“.

Sekundiert wird ihnen von einem Bundesverkehrsminister, dem es nicht peinlich ist, neue Diesel- und Benzinmotoren als „saubere Verbrenner“ anzupreisen. Wer je einem Verbrennungsprozess beigewohnt hat, und dafür muss man nicht nach Kalifornien reisen, weiß um die Absurdität dieser Wortkombination. Fraglos ist der Verbrenner ein Meisterwerk deutscher Ingenieurskunst, schon deshalb wird er so erbittert verteidigt. Nur: Die Urform dieses Meisterwerks stammt leider aus dem vorvergangenen Jahrhundert.

Quelle: Die Mär vom sauberen Verbrennungsmotor – Politik – SZ.de

Batterien sind bei der angestrebten Dekarbonisierung des Verkehrs auch nicht unproblematisch, aber dennoch weniger problematisch als Verbrennungsmotoren, u.a. deswegen:

Hinzu kommt bei der Beurteilung von Antrieben oftmals mindestens eine Schieflage, auf der auch Kretschmann offenbar ausgerutscht ist: Bei der CO2-Aufschlüsselung eines Verbrenners wird die Kette vor der Befüllung des Tanks fast immer komplett ausgeblendet. Förderung, Transport von Öl und der Vorgang in der Raffinerie werden in der Bilanzierung nur selten berücksichtigt. Beim E-Auto wird die Stromerzeugung dagegen durch den Strommix sichtbar.

Quelle: heise.de – Kretschmann: „Verbrenner-Autos auch in zehn Jahren noch populär“

Selbst wenn sogar „Grüne“ noch 2030 mit „Verbrenner-Autos“ rechnen, so sollte man dieses Ziel doch vor Auge haben und von der Industrie einfordern. In zehn Jahren kann viel passieren – aber nur wenn es verlangt und auch politisch gefordert wird. Ansonsten werden die Gewinne weiter mit der Verbrennung fossiler Energie eingefahren und dafür werden uns unsere Kinder – zu Recht – im besten Fall nur hassen.