Soziale Medien – 3 Tipps

Sollten wir sogenannte „Soziale Medien“ noch nutzen? Hier einige meiner Überlegungen dazu, nicht allgemeingültig, aber vielleicht hilft es Euch…

Es ist bekannt, dass „Wahlen“ sowohl in den USA, als auch der Brexit, sowie auch überall sonst wo, stark beeinflusst, wenn nicht sogar entschieden werden über Internet-Platformen – allen voran den sogenannten „Sozialen Medien“.

Zudem wissen wir inzwischen, dass diese Medien gar nicht so sozial sind (wie sie vorgeben) und ein sogar ziemlich Anti-soziales Verhalten geradezu fördern und/oder in den Köpfen von Menschen formen.

Interessant sind ich dabei vor allem die „Nebensätze“ über „Sozialen“ Medien, folgendes habe ich in den letzten Jahren als Themen in diesem Bezug aufgeschnappt und wollte kurz berichten:

  • Negative Nachrichten werden bis zu 10x häufiger ge-„shared“ (interessant u.a. ist dazu auch dieser Artikel)
  • Alles was häufiger geteilt wird, kann mehr beworben werden, weshalb der Effekt gestärkt wird vor allem über viel ge-share’te Themen zu berichten, ein Teufelskreis.
  • Einzelpersonen „share“’n hauptsächlich Positives von sich selbst, schöne Fotos, Reisen, sonstige Highlights, wodurch ein Bild entsteht dass diese Personen (nur) so leben – das ist natürlich falsch, aber diese Bild entsteht in den Köpfen der Zusehenden – dies kann zu Depressionen führen
  • Microtargeting / Mikrotargeting geht bis auf die Ebene von 100-500 Personen und kann Werbung enthalten, die a) nicht als solche explizit gekennzeichnet ist (sondern z.B. wie eine „News“-Meldung erscheint) sowie b) nach kürzester Zeit als Werbung zeitlich „abläuft“ (verschwindet) aber weiter ge-shared werden kann, was einen verstärkenden Charakter hat, da „exklusives“ geteilt wird .
  • „Bots“ or „AI“ gesteuerte Software kann das Bespielen von (falschen) Information automatisieren – diese Software wird SocialBots genannt und ist teils sehr perfide, da meistens auch Accounts automatisiert erstellt und gesteuert werden und diese Accounts manchmal nicht von Menschen gefüllten Inhalten zu unterscheiden sind.
  • Vergesst nicht: Die verkaufte Ware in Sozialen Medien seit Ihr selbst. Der Social Media Anbieter verkauft Eure Daten (Texte, Bilder Videos) an Unternehmen die Euch etwas verkaufen wollen – so finanzieren sich die (sozialen) Medien. Umso optimaler „Ihr“ gefiltert werdet, desto zielgerichteter wird Euch etwas angeboten (Dienstleistungen, Produkte und/oder „Nachrichten“).
  • Ihr werdet über die Grenzen des Sozialen Netzwerks hinweg getracked, Stichworte wären Facebook Pixel (auch Datenschutzrechtlich schwierig), aber auch die Einbindung von YouTube-Videos (HowTo und mit die offizielle Google Tag Manager Seite, damit Ihr mal hinter die Kulissen schaut:), Instagram und Twitter-Posts dienen diesem digital Marketing „Traum“ Ziel.

Meine Tips

1.
Wenn jemand seine Bekanntschaften über Soziale Medien „pflegt“ und dabei Spaß hat, toll – sofern auf der Plattform täglich maximal einige Minuten (15-60?) und nicht Stunden verbracht werden. Dazu zählen auch Kommentare und Foren.

2.
Solltet Ihr unbenutzte Accounts haben – bei egal welcher Plattform – löscht diese! Nicht nur wegen weniger Trackings, sondern Ihr setzt auch Signale unter anderem bei den Werbekunden, welche diese Plattformen finanzieren.

3.
Benutzt Ihr Social Media geschäftlich konzentriert Euch (wie auch privat!) auf maximal 2-3 Plattformen. Mehr könnt‘ Ihr weder professionell noch privat sinnvoll bedienen. Wodurch auch Eure (Eigen-)Werbung/Nachrichten zu wenig beachtet würden. Versucht zudem auf Automatismen zu verzichten und postet Eure Nachrichten selbst/persönlich, der Effekt wird wesentlich stärker sein, Ihr erreicht mehr Leute in der Breite und Kunden schätzen diese direktere Kommunikation. Leider müsst Ihr dann auch viel Antworten – einer meiner Schwächen, weshalb das wenig Sinn für mich persönlich macht :)

Alternativ | Bonus-„Idee“ (aka 4.?)
Ihr könnt auch bewusst auf alle Soziale Medien verzichten, auch damit setzt Ihr ein Zeichen. Dazu zählen aber im Prinzip auch alle digitalen Messenger, wie iMessage, WhatsApp, Line, Vier, Kakao usw. usf…

Alternativ | Bonus-„Idee“ II (aka 5.?)
Mir persönlich hat Facebook nie Spaß gemacht, ich antworte nicht gerne und die Posts von vielen dort waren mir zu persönlich, bzw. die Antworten teilweise auch zu aggressiv – und ich antwortete auch zu aggressiv. Zudem war die Verbreitung von FakeNews in 2016/2017 – als ich dort noch „Kunde“ war extrem hoch. Das hatte für mich keinen positiven Effekt, im Gegenteil, des frustrierte mich – deshalb habe ich meine FB-Accounts gelöscht. Twitter macht mehr nach wie vor Spass, aber ich schaue nur noch alle paar Tage vorbei – und bin kein Freund des Redesigns, also vielleicht sind auf diese Tage bald gezählt. Andererseits posaune ich meine Gedanke nun per Blog&Newsletter wieder raus, quasi back to the digital roots und wenn Ihr d’accord damit seit, bleibt s erstmal dabei :)

Und zum Abschluss noch eine kurze Animation über die Entwicklung der sozialen Medien in den vergangenen Jahren, Bilder sagen mehr als meine (tausend) Wort:

https://twitter.com/ThingsWork/status/1140615347864834057
Interessante, vereinfachte Darstellung von „Social Media“ Nutzern der letzten Jahren