Eine andere Meinung zum Krieg in der Ukraine zu haben ist nicht falsch, das erlaubt unser politisches und Medien-System zum Glück. Der nachfolgende Film dokumentiert die Situation ein wenig aus ostdeutscher Sicht – manche Argumente habe ich so auch in anderen (Bundes-)Ländern gehört, manche richtig, manche falsch, manche gefährlich.
Putins Angriffskrieg hat das deutsch-russische Verhältnis fundamental verändert. Dies ist vor allem für die Menschen, die in der DDR aufgewachsen sind, ein besonderes Thema. Denn was für viele im Westen die USA waren, war für viele im Osten die Sowjetunion: „der große Bruder“. Und jetzt?
Quelle: Russland, Putin und wir Ostdeutsche | ARD Mediathek
Gefährlich ist vor allem, wenn Menschen nicht mehr miteinander und/oder auch mit Journalisten/innen sprechen, weil Sie „die“ Medien für falsch und unaufrichtig halten. Hierauf würde ich antworten, das die Medien teilweise unausgewogen berichten, teilweise voreingenommen – nicht nur, aber auch vor allem aus Kostendruck-Gründen, wenn einfach schnell Nachrichten von Agenturen kopiert, präsentiert werden – aber wer hier Krieg führt, kann nicht wegdiskutiert werden, leider.
Neue Waffen werden keinen Frieden in der aktuellen Situation bringen, das dürfte außer Frage stehen. Aber keine Waffen für den Ukrainischen Staat zu liefern, wenn Sie darum bitten um sich selbst verteidigen gegen diese Aggression, ist das eine sinnvollere Alternative? Und die bekannt gewordenen Massakern und Verbrechen – müssen wir da nicht Waffen liefern? Wo zieht man die Grenze(n)?
Ich weiss, dass „wir“/“der“ Westen mit zweierlei Maß richten, was nicht nur Wikileaks mehrfach dokumentierte, sondern auch seit Jahrzehnten von anderen (Stellvertreter-)Kriegen bekannt ist.
Wir dürfen multiple Meinungen vertreten, aber wenn diese dazu führen, dass wir wegschauen wenn Verbrechen passieren, dann geht das nicht.
Es gibt kein Schwarz- und Weiß, auch wenn man sich das wünscht, aber wir müssen versuchen es besser zu machen und aus vergangenen Fehlern zu lernen. Und bezüglich der Ukraine? Entweder gibt es endlich wieder Verhandlungen oder es wird ein sehr bitterer, langer Winter und dessen womöglich sogar mehrere.