Also es tut mir leid das zu sagen, aber wir werden offensichtlich mal wieder durch Lobbyisten ferngesteuert: Wasserstoff zu tanken ist wohl keine Lösung, anders als man uns immer mal wieder erzählt – seit +20 Jahren. Hier mal einige Fakten unter anderem aus einem Papier, dass die Bundesregierung 2018 mitfinanziert, aber anscheinend nicht gelesen hat:
- Eine Wasserstofftankstelle mit zwei Zapfsäulen kostet 2-3,5 Millionen Euro – wohl gemerkt zwei Zapfsäulen
- Wasserstofftankstellen haben einen enormen Energiebedarf da Wasserstoff extrem kompiliert und gekühlt gelagert werden muss.
- Nur der erste PKW (z.B. Hyundai Nexo, Mercedes GLC F-Cell oder Toyota Mirai) an einer Tankstelle wird in 5-7 Minuten geladen , ein darauf folgendes, weiteres Fahrzeug muss (je nach Tankstellentyp) 20-40 Minuten auf den Druckausgleich warten, das heisst in der Stunde können maximal 1,5-3 Fahrzeuge betankt werden
- Ein Kilo Wasserstoff an der Tankstelle kostet aktuell, trotz sehr hoher Subventionen, 9,50 Euro, womit man etwa knapp 100km fährt – je nach Fahrzeug und Fahrstil auch weniger weit. Der Toyota Mirai kann maximal 5KG tanken, kommt also maximal auf 500km Reichweite, zumindest in der Theorie, in Wirklichkeit wohl eher 300-430km beim sehr sparsamen Mirai!
- Der Wasserstoff ist chemisch ein sehr kleines Element, welches sogar die Carbon-Tanks der Autos durchdringt, weshalb sich der Tank mit er Zeit entleert, bereits nach Tagen kann der Tankverlust prozentual im zweistelligen Bereich sein
- Wasserstoff wird aktuelle nur äußerst selten „grün“ gewonnen – gerade „startet“ erst eine Diskussion darüber – wobei als „Abfallprodukt“ in der Chemieindustrie gewonnen den aktuellsten noch besten Fall darstellt. Es fehlt sowohl an der Massenproduktion sowie an sinnvollen Transportmöglichkeiten, apropos Transport:
- Pro Tankstelle können im Schwerlastverkehr nur 3-5 Lastwägen aufatmen – dann sind die Lager der Wasserstofftankstelle leer. Im WOrst Case braucht man einen Wasserstoff-Tanklaster, je drei Wasserstoff-LKW’s – das ist crazy!
Oder wie es die Machbarkeitsstudie für LKW’s passend ausdrückt:
Die breite Einführung einer Infrastruktur über Druckwasserstoff stößt auf Kostengrenzen, die sich aus dem Material der Speicher und Sicherheitsvorkehrungen ergeben. Die Versorgung kann auf keine existierende Infrastruktur zurückgreifen. Die Versorgung von Tankstellen mit Druckwasserstoff-Sattelschleppern führt zu irrationalen Transportfahren. Um die zweifelsohne vorhandenen Vorteile von Wasserstoff zu nutzen, muss über alternative Transportformen nachgedacht werden
Quelle: MACHBARKEITSSTUDIE.WASSERSTOFF UND SPEICHERUNG IM SCHWERLASTVERKEHR
Also, Wasserstoff macht nur Sinn, wenn wir z.B. durch Pipelines den Wasserstoff an die Tankstellen bekämen, diesen durch Wind- und Sonnenenergie im großen Stil produzieren könnten ohne sauberstes Trinkwasser zu verwenden und der Preis pro KG ohne Subventionen auf 5-8 Euro fallen könnte. Nach meinem aktuellen Wissenstand ist diese Kombination schlicht illusorisch.