„Der Mann, der nicht schweigen wollte“ – nominiert für den Oscar 2025

Szenen, wie in diesem Kurzfilm, gab es vor +90 Jahren sicherlich auch hierzulande in Zügen und Kontrollen in der DDR und anderen Ostblock-Staaten waren noch lange nicht angenehm – die Grenzen innerhalb der EU aber auch nicht. Dabei dachte ich, unsere Generation hätte es überwunden, bis nur wenige Jahre später der so genannte Jugoslawien-Krieg begann, was „Der Mann, der nicht schweigen wollte“ sehr eindrücklich – wenn auch als kleiner Spielfilm – dokumentiert. In der Ukraine ist es heute vermutlich wieder so, sofern Züge überhaupt fahren, aber Reisen in Bussen sind vermutlich ähnlich. Zugkontrollen nach „Illegalen“ Flüchtlingen – habe dies von Kroatien kommende in 2023 mehrfach erlebt, laufen auch nicht zimperlich ab. Wir scheinen nicht aus unseren Fehlern und auch nicht aus Geschichte lernen zu wollen. Reisen ohne Grenzen, aber auch ohne Kontrollen, sind ein Privileg, dafür sollten wir der EU und den Grenzöffnungen dankbar sein, lasst uns das bitte nicht vergessen.

Februar 1993: Štrpci, Bosnien. Paramilitärs halten einen Personenzug an und verhaften unschuldige Zivilisten. Von den rund 500 Passagieren leistet nur ein einziger Mann Widerstand. Der Film zeigt die wahre Geschichte dieses Mannes, der nicht schweigen wollte. 2024 gewann er den European Film Award für den besten Kurzfilm.

Quelle: Der Mann, der nicht schweigen wollte – Film in voller Länge | ARTE