Wie die Meisten von Euch wissen, bin ich absolut für autonomes Fahren – unter anderem weil es mir „ermöglichen“ würde überhaupt Auto zu fahren – purer Egoismus also. Aber auch, weil ich überzeugt davon bin, dass es weniger Verkehrsunfälle (Verletzte&Tote) und tatsächlich „mehr Freude am Fahren“ oder auch während des Fahrens geben würde, effizienter wäre es zudem – zumindest für die meisten Menschen.
Autonomes Fahren wird eine Umstellung werden, auch mental vor allem für Fahrer*innen, wie unter anderem dieser Bericht einer autonom gesteuerten Waymo-Fahrt zeigt: techcrunch.com/2019/11/01/hailing-a-driverless-ride-in-a-waymo/
Dennoch gibt es mehr zu berücksichtigen und viele Fragen sind nicht nur technischer, sondern vor allem auch ethischer Natur, konkret:
Wen soll das Auto Tod fahren, wenn ein Ausweichen nicht mehr möglich ist,
- Die nette alte Fame auf dem Fussweg links oder das Kleinkind das rechts auf die Strasse lief?
- Wenn links vier Personen – unter anderem eine Mutter mit Kinderwagen und eine Schwangere – stehen, rechts aber sieben Menschen ohne Kinder, in welche Gruppe soll das Auto reinfahren?
- Verhält sich der Fahr-Algorithmus gar rassistisch (wie Suchmaschinen)? Oder überfahren europäische Autos womöglich weniger Europäer? Werden Personen nach Religionen diskriminiert autonom überfahren, zum Beispiel wegen Ihrer Kopfbedeckung?
Erschreckende Szenarien sind denkbar und zu befürchten, entscheiden werden oftmals, vorerst zumindest, Programmierer*innen, dass das nicht immer gut ist wissen wir.
Dennoch muss man jetzt darüber nachdenken, Menschen, wie auch ich, wären bereit solche autonomen Dienste zu nutzen und technisch werden sie auch bald zur Verfügung stehen. Zusätzlich wird es auf den Strassen gefühlt immer rücksichtsloser sowie gefährlicher (was auch neueste Zahlen belegen) und die weiterhin zunehmende Größe der Fahrzeuge erhöht die Verletzungs- und Todesart zusätzlich – wir brauchen also vermutlich autonomes fahren, wenn wir Wild-West-Mentalitäten im Strassenverkehr nicht weiter erlauben und akzeptieren wollen. Abgesehen davon, dass auch der „Flotten-„Verbrauch (und damit die Umweltbilanz) durch überlegteres (und damit umemotionales, autonomes) Fahren optimiert werden könnte.
Es lohnt sich darüber nachzudenken und bei Interesse zu dem Thema unter anderem diesen Artikel zu lesen: Autonomes Fahren – Warum wir Leben verrechnen dürfen (sollten).